Golf von seiner
schönsten Seite

Wie war die Frühlings-Honigernte 2022?

Auch in diesem Jahr nur wenig Honig aus Bayern!

Liebe Bienenfreunde,
 

es hat sich wieder viel getan in der Imkerei. Ich bin jetzt offizieller BIO-Imker! Das bedeutet, dass von einer unabhängigen Zertifizierungsgesellschaft kontrolliert wurde, ob meine Betriebsweise, meine eingesetzten Materialien und meine Bienenstandorte den Richtlinien der EU-BIO-Verordnung entsprechen. Schließlich wurden nach einem Jahr Übergangszeit noch mein Wachs, das man für die Zertifizierung immer komplett austauschen muss, auf mögliche Rückstände untersucht. Alles in Ordnung, alles BIO!

 

Der Schwarmtrieb der Bienen ist inzwischen schon wieder vorbei. Das bedeutet aber auch, dass der Höhepunkt der Volksstärke schon durchschritten ist.

 

Anfang Juni konnte ich dann auch den ersten Honig 2022 ernten. Wir erinnern uns, dass der Löwenzahn schneller verblüht war als je zuvor. Das hat sich auch bei der Honigernte bemerkbar gemacht. Es ist weniger Honig als sonst in den Völkern und der Honig ist auch deutlich dunkler.
 

Hoffen wir also noch auf die Lindenblüte, Robinie, Klee und vielleicht etwas Waldhonig. Der Honig wird möglichst weit entfernt vom Flugloch eingelagert, damit er vor Feinden am besten geschützt ist. Der Nektar besteht aus einem großen Teil aus Wasser und muss von den Bienen erst noch getrocknet werden, bevor er als Honig in den Waben dann haltbar ist. Unter 18% Wassergehalt ist das Ziel. Wenn der Honig dann trocken genug ist, wird die Wabe mit Wachs verdeckelt und ist theoretisch ewig haltbar. Wäre da nicht der Imker oder der Winter. Ein Bienenvolk sammelt ca. 50 Kg Honig pro Jahr, davon benötigt es ca. 35 Kg für das eigene Überleben. Was übrig bleibt, kann der Imker ernten. Der fertige Honig fließt in der Schleuder nach unten und wird sofort über ein feines Sieb von Wachspartickeln gereinigt, bevor er in den Eimer fließt. Vom Eimer geht es dann über den Abfüllbehälter direkt in die frisch gespülten Gläser, die nach Honigverordnung auch noch richtig beschriftet werden müssen. Die noch Honigfeuchten Waben können wieder zurück ins Bienenvolk gehängt werden, wo sie zunächst ausgeschleckt und dann wieder mit neuem Nektar befüllt werden.


Ich habe inzwischen auch schon die Ableger mit jungen Königinnen für das nächste Jahr gebildet. Hier kann in diesem Jahr natürlich noch kein Honig geerntet werden. Im Gegenteil, die kleinen Völker muss man jetzt aufpäppeln und am besten auch immer wieder füttern.

 

Viel Spaß beim Honignaschen!

                 

Euer Imker

Michael Ruhdorfer