Golf von seiner
schönsten Seite

Ein ungewöhnliches Bienenjahr geht zu Ende!

Liebe Bienenfreunde,
 

im Juli gibt es bisher nur so genannte Läppertracht von Klee, Kornblumen, Kräutern und aktuell noch von der Lindenblüte.

Da die Linde noch blüht und der Wetterbericht endlich wieder Sonne und Temperaturen über 20°C verspricht, warte ich noch 1 bis 2 Wochen, bevor ich die letzten Honigwaben aus den Honigräumen ernte.

Wer einmal beim Honigschleudern dabei sein möchte, kann sich gerne bei mir melden, ich versuche dann möglichst einzelne Termine zu vereinbaren.

Je nach Wetter- und Coronalage bitte ich hier allerdings um etwas Flexibilität.

Ein weiteres großes Thema zum Ende der Bienensaison ist die Varroamilbe.

Die Varroamilbe ist inzwischen über 30 Jahre auch in Deutschland präsent und praktisch in jedem Honigbienenvolk zu Hause. Sie verbreitet sich z.B. über Drohnen oder räubernde Bienen von Volk zu Volk. Die Milbe sitzt wie eine Zecke auf der Biene und vermehrt sich ausschließlich in der verdeckelten Bienen- und vorzugsweise Drohnenbrutzelle. Das bedeutet, dass ca. alle 3 Wochen neue Milben mit der Biene aus der Zelle schlüpfen und nach kurzer Zeit das Spiel von neuem beginnt. Das führt schließlich zum exponentiellen Wachstum der Milben im Laufe der Saison.

Durch Bildung von Jungvölkern (Ablegern) entstehen zunächst Brutfreie und somit milbenfreie Bienenvölker. Erst wenn die Königin begattet ist und Eier legt, hat die Varroamilbe wieder eine Chance, sich auch in diesen Völkern zu vermehren.

Die Ableger sind also extrem wichtig für gesunde Völker im nächsten Jahr.

Die diesjährigen Wirtschaftsvölker hatten, wenn sie nicht geschwärmt sind, keine Brutpause und müssen nach der letzten Honigernte dringend behandelt werden.

Es gibt in Deutschland einige zugelassene Methoden. Auch Medikamente, allerdings mit dem Risiko der Bildung von resistenten Milben. Ich verwende deshalb ausschließlich natürliche Säuren (Ameisen-, Milch- oder Oxalsäure), die durch Verdunsten, Sprühen oder Träufeln appliziert werden können.

Vorzugsweise mache ich aber eine komplette Brutentnahme, d.h. ich simuliere damit das natürliche Schwärmen und die Königin kann mit ihren Bienen ein komplett neues Brutnest anlegen. Die Restmilben fange ich in einer noch offenen Brutwabe, die nach dem Verdeckeln entnommen und vernichtet wird.

Durch anschließende Flüssigfütterung simuliert der Imker eine Tracht, die die Königin zum vermehrten Eierlegen veranlasst. So entstehen hoffentlich gesunde Winterbienen, die sich im nächsten Frühling um die erste Brut kümmern können.

Ich hoffe, das war jetzt nicht zu viel Theorie und freue mich auf die gemeinsame Honigernte!

 

Euer Heimatimker,
Michael Ruhdorfer

 

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Imker - Michael Ruhdorfer